Vor der „Öffnung“ – Wofür wir leben …

Unsere Sterblichkeit ist etwas, was man immer wieder vergisst und woran man immer wieder erinnert werden muss.

Dass das Leben kurz ist, erzeugt existenzielle Angst. Entweder man stellt sich dieser Angst und fragt, was eigentlich wichtig ist – menschliche Beziehungen sind wichtig, die Ermöglichung von Anders sein ist wichtig -, oder man rennt weg in irre Geschäftigkeit, Konsum oder was immer.

Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren vor lauter Sorge um das Überleben vergessen darüber nachzudenken, wofür es sich zu leben lohnt.

Was heißt es denn eigentlich, ein Mensch zu sein? Was soll es heißen? WIe sollte unsere gute, gemeinsame Zukunft aussehen?

Um diese Fragen stimmig zu beantworten ist jeder für sich die letzte Instanz. Menschen sind dafür gemacht, diese Verantwortung tragen zu können, auch wenn deren Größe ebenfalls existenzielle Angst erzeugt.

Menschsein heißt, darüber nachzudenken was es heißt, ein Mensch zu sein. Und jede Antwort zählt im großen Gespräch über den Menschen, das nie zu Ende geht.

(Ariadne von Schirach, Philosophin, Goldegger Dialoge 2021. Quelle: Salzburger Nachrichten 2021-05-15)

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