Telearbeit im Homeoffice wird auch nach Corona ein Bestandteil unserer Arbeitswelt bleiben. Sie bietet Chancen, aber auch eine Reihe von Risiken und braucht daher klar definierte Rahmenbedingungen, um die Grenze zwischen Beruf und Privatleben zu bewahren.
Zu den Herausforderungen in der Arbeitsorganisation gehören etwa der Wegfall von Ressourcen, die in der Betriebsstätte vorhanden sind – von der technischen Infrastruktur bis zur allfälligen Kantine. Auch die von vielen Arbeitnehmern geschätzte soziale Unterstützung durch die Kollegenschaft ist in den eigenen vier Wänden massiv eingeschränkt und führt zu einer allgemeinen Reduktion sozialer Kontakte. All das stellt zusätzliche Belastungen und somit ein Risikopotenzial dar, das sich auf ein negatives Stresserleben und eine negative Leistungsfähigkeit auswirken kann. Es ist somit vonnöten, Führungskräfte für die Leitung virtueller Teams und die Bereitstellung der notwendigen Arbeitsorganisation zu sensibilisieren und zu schulen.
Ein besonderes Problem beim Arbeiten zu Hause bringt die Gefahr der ständigen Erreichbarkeit mit sich. Die strikte Einhaltung der im Dienstvertrag zeitlich begrenzten Arbeitszeit erfordert Selbstdisziplin, minimiert aber das Risiko der zeitlichen Entgrenzung.
(Quelle: SN, 2020-12-18, S. 19)